Die Google Suche wird lokaler – viele Branchen profitieren davon!
In den vergangenen Jahren hat sich ein deutlicher Trend abgezeichnet: Suchmaschinenprimus Google verlieh lokalen Suchergebnissen und nutzerspezifischen Geo-Paramatern kontinuierlich eine höhere Gewichtung. Googles Suche orientiert sich damit an dem “Think global – act local” Trend und versucht Nutzern noch spezifischere Ergebnisse auszuliefern, die tatsächlich auch zum eigenen Standort passen. Für viele Unternehmen ist das eine Chance, weitere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Warum ist “local first” so wichtig?
Ursprünglich orientierten sich die Suchergebnisse vorwiegend an der Domain. Surften deutsche Kunden auf Google.de wurden also deutschsprachige Ergebnisse angezeigt, waren sie hingegen auf Google.com unterwegs, fanden sich da englischsprachige/ amerikanische Ergebnisse. Mittlerweile nutzen Google und andere Suchmaschinen individuell ermittelte Geo-Daten, welche sie aus der IP des Nutzers auslesen. Damit lässt sich verhältnismäßig exakt der Standort bestimmen, die Ergebnisse werden anschließend automatisch auf diesen ausgerichtet. Wer also in Wien surft, bekommt Ergebnisse im Zusammenhang mit Wien angezeigt, befindet sich der gleiche Nutzer später im Urlaub in Italien, werden italienische Ergebnisse präferiert – soweit der eingetragene Suchbegriff das zulässt.
Die Gründe sind schnell gefunden, denn nachweislich gewannen standortbezogene Suchanfragen maßgeblich an Bedeutung – der Großteil aller Suchanfragen weist heute sogar einen lokalen Bezug auf.
Eine zweite, nicht zu vernachlässigende Rolle, spielen die mobilen Endgeräte. Hier werden ebenfalls vorwiegend lokale Suchergebnisse gewünscht, beispielsweise wenn nach einem Restaurant, Arzt oder einem bestimmten Dienstleister beziehungsweise Geschäft gegoogled wird. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse zur lokalen Suche übrigens von Google selbst, nämlich in der englischsprachigen Studie “Understanding Consumers’ Local Search Behavior”. Diese zeigt unter anderem auf, dass beispielsweise Nutzer die nach einem Geschäft googlen, dieses in der Hälfte aller Fälle noch am gleichen Tag besuchen. Weiterhin steigern lokale Ergebnisse nachweislich die Umsätze von Unternehmen, Dienstleistern und Co.
Zahlreiche Branchen profitieren von “local-first”
Die Änderung hin zur Bevorzugung lokaler Ergebnisse bringt durchaus zahlreiche Vorzüge mit sich. Googlete ein Nutzer aus Wien zuvor nach einem Fischrestaurant und bekam anschließend, da der lokale Bezug fehlte, eines in Salzburg angezeigt, war das weder dem Restaurant noch dem Nutzer förderlich. Durch die Berücksichtigung der IP und lokaler Parameter innerhalb des Suchbegriffes werden die Chancen immens verbessert, dass der Nutzer tatsächlich genau das findet, wonach er gerade sucht. Da ihm auf seine “Frage” also die “Antwort” geliefert wird, rücken im nächsten Schritt die Unternehmen, Dienstleister, Geschäfte und Co. in den Fokus, die ihm eine Lösung offerieren können.
Klassische Dienstleisterbranchen wie Handwerker oder Ärzte erhalten durch die local-first Suche mehr Einblendungen, das gilt weiterhin für den stationären Handel. Selbst kleinere Geschäfte, die mitunter kaum oder gar kein SEO betreiben, können dadurch Sichtbarkeit erhalten, da sie nicht mehr bundesweit konkurrieren müssen. Die Chance wird außerdem gesteigert, dass diese Einblendungen im nächsten Schritt tatsächlich zu weiteren Besuchen vor Ort führen. Wie die oben angeführte Studie belegt, neigen Personen dazu die Lösung zu ihrem Anliegen unmittelbar aufzusuchen.
So konvertieren gute Positionen in den Suchergebnissen direkt zu weiteren Besuchen im Geschäft, Restaurant oder der Praxis und damit zu neuen Kunden, die sich im weiteren Verlauf zu wiederkehrenden Stammkunden entwickeln könnten.
Sowohl der Nutzer als auch die Wirtschaft erhalten durch den stärkeren lokalen Bezug folglich konkrete Vorteile. Nutzer müssen sich nicht mehr länger mit unpassenden Ergebnissen “herumschlagen”, die gar nicht in der eigenen Region verfügbar sind, während Unternehmen stärker auf ihre regionale Präsenz in der unmittelbaren Umgebung der Suchenden hinweisen.
Bewertungen bei lokaler Suche als Schlüsselfaktor
Im Zuge der lokalen Präferenz der Suche rückten die Bewertungen bei Google von Geschäften, Dienstleistern und Co. noch stärker in den Fokus als zuvor. Aufgrund der lokal ausgerichteten Suchergebnisse ist es meist so, dass mehrere “Kandidaten” unmittelbar um die Aufmerksamkeit des Nutzers konkurrieren. Wer beispielsweise ein Fischrestaurant sucht, bekommt in seiner Stadt oder der Umgebung schon auf der ersten Seite zehn Kandidaten angezeigt. Weil theoretisch alle sein Anliegen befriedigen können, wird dieser also weitere Kriterien hinzuziehen, um sich schließlich für eines davon zu entscheiden – in diesem Fall die ebenfalls in den Ergebnissen angezeigten Bewertungen.
Geschrieben werden sie von anderen Google-Nutzern, die eine Bewertung von einem bis fünf Stern(en) vergeben dürfen. Weiterhin erlaubt es Google beispielsweise Fotos hochzuladen oder noch einen Text dazu zu verfassen, mit dem die jeweilige Bewertung erklärt wird. Für den Suchenden sind solche authentischen Bewertungen eine großartige Hilfe, um sich für den passenden Kandidaten zu entscheiden, der sein Anliegen erfüllen soll. Insbesondere da, wo große Unterschiede bei der Qualität aufkommen spielen diese eine Rolle – beispielsweise eben in Restaurants oder bei Handwerkern. Bei Ärzten sind sie aufgrund der Notwendigkeit und geringeren Frequenz von passenden Medizinern zwar nicht ganz so wichtig, aber auch hier neigen viele Suchende dazu eher einen etwas längeren Weg auf sich zu nehmen, wenn der Arzt dafür gute Bewertungen vorweist.
So hat sich die “local first” Suche schleichend zur festen Instanz in den Suchmaschinen und damit im Internet entwickelt, die Unternehmen zwar vor neue Herausforderungen, noch viel mehr aber vor zahlreiche neue Chancen stellt.